1. Tag
Nach dem Wellentag ging’s schon bald ab auf den Bus. Der Schweiss lief uns den Rücken runter. Die Reise war heiss und eng mit all dem Gepäck.
14:30 Uhr hielt der Bus in Starkenbach an. Frau Vogt und Frau Surdo hatten uns erzählt, dass wir nach der Busfahrt noch mindestens 30 Minuten den Berg hoch laufen müssten. Zum Glück war das aber nicht so! Trotzdem hatten einige etwas Mühe, das Gepäck die kurze Strecke über die Wiese zu tragen. Für andere war es ein Gewürg, den Koffer zu tragen. Ein Rucksack war hier schon von Vorteil.
Die meisten Kinder waren überrascht, wie toll es hier ist. Kaum angekommen, wurde eine Wasserschlacht veranstaltet. Andere stellten ihr Tipi auf. Hier noch einen Hinweis: ein Tipi aufzustellen ist nicht schwieriger, allerdings aufwendiger als ein gewöhnliches Zelt.
Endlich durften wir zu den Hunden. Wow! Sie sind wirklich top erzogen! Obwohl die Türen offen waren, verliess kein Hund seinen Zwinger, bis Michi das Zeichen gab.
Zum Schluss wurden die Gruppen für die Ämtlis eingeteilt: Hunde-Gruppe, Holz-Hack-Gruppe, Koch-Gruppe und die Putz- & Brotback-Gruppe. Während der Putzaktion musste eine Bräme ihr Leben lassen, nachdem die Gruppe vereint die Bräme gejagt hat. R.I.P Bräme!
Bald ist Essenszeit und bald geht ein toller Tag zu Ende und wir schlafen unsere erste Nacht im Tipi!
Geschrieben von: Dennis, Enuela, Emilia, Lorijan
2. Tag
Die erste Nacht
war … lang. Und laut! Einige Kinder konnten oder wollten einfach nicht schlafen. Es wurde gelacht, gesungen und sogar getanzt – bis unsere Lehrerin mit ernstem und genervtem Blick vor dem Tipi stand. Und das um 01:45 Uhr! Entsprechend müde waren wir heute Morgen.
Husky-Trecking
Am Morgen haben wir uns in Zweiergruppen eingeteilt. Jede Gruppe durfte sich einen Hund aussuchen – oder besser gesagt: Der Hund hat sich seine Gruppe ausgesucht! Nachdem alle Hunde verteilt waren, bekamen sie ihre speziellen „Gstältli“ und wir zogen Klettergurte an.
Kaum angeleint, begann ein Jaulen – das war kein Jammern, sondern pure Freude! Die Hunde hatten richtig Power und waren super motiviert. Die Wanderung war zwar anstrengend, aber ein tolles Erlebnis. Trotz Müdigkeit und Hitze hatten wir grossen Spass!
Zurück bei den Tipis hatten wir richtig Hunger. Während die Koch-Gruppe ein leckeres Mittagessen vorbereitete, erledigten alle anderen fleissig ihre Ämtli. Zur Belohnung gab es selbstgemachte Burger!
Geschrieben von: Dennis, Enuela, Emilia, Lorijan
Ohne Holz geht gar nichts
Ganz ehrlich: Am Anfang dachten wir, Holzhacken sei schwierig und macht keinen Spass. Aber das Gegenteil war der Fall – es war hammermässig!
Zuerst mussten wir grosse Holzstücke in 30 cm lange Teile sägen. Danach ging es ans Spalten – und zwar mit einem Hammer, nicht mit einer Axt! Die kleineren Stücke, die wir so nicht spalten konnten, zerkleinerten wir mit einem Manueller-Holzspalter. Alles kam in eine grosse Box und wurde später zum Koch-Tipi gebracht.
Geschrieben: Sayo, Shayma, Ahmed, Osman, Nino
3. Tag
Gestern Abend
war es in den Zelten schneller ruhig… vielleicht war es auch das Geräusch des Regens, dass auf dem Zelt tropfte, aber es hat auch ein paar unruhige Fliegen, sie sind überall. Man kann sich nicht über viel beklagen, ausser den lästigen Fliegen. Morgen Frühstück gab es Rührei mit Tomaten und Speck. Wir bekamen noch eine neue Leiterin namens Lena. Nach dem Frühstück gingen wir mit den Huskys zum Trekking. Dieses Mal durften wir alle einzeln mit einem Husky gehen, aber wir hatten immer noch die Auswahl, zu zweit einen Hund zu nehmen. Allein ist es schwieriger den Hund unter Kontrolle zu haben.
Geschrieben: Sayo, Shayma, Ahmed, Osman, Nino.
Pleiten, Pech und Pannen
Unser Morgenritual geht uns langsam auf die Nerven – denn wir werden mit dem wohl nervigsten Lied überhaupt geweckt. Es beginnt so:
„Guten Morgen, guten Morgen, guten Morgen Sonnenschein. Die Nacht blieb dir verborgen, doch du darfst nicht traurig sein…“
Beurteilt es selbst…
Wir haben den ganzen Tag geschwitzt – und Peter* bekam sogar eine warme Urindusche von einem Husky direkt auf den Fuss, ganz kostenlos. Doch damit waren unsere Pannen noch lange nicht vorbei:
Wir wollten eigentlich eine Flussfahrt mit Lastwagenreifen machen, doch kaum hatten wir begonnen, fing es an, wie aus Kübeln zu regnen, ein heftiges Gewitter setze ein. Und als wäre das nicht genug, kamen auch noch die Brämen dazu – richtig unangenehm. Also mussten wir die Fahrt leider abbrechen.
Als wir klatschnass zurückkamen, wurde es erst richtig furchtbar: Einige Zelte waren offen gelassen worden, um zu lüften – ein Fehler. Als wir unsere nassen Kleider und Sachen entdeckten, sah es in manchen Zelten wie in einem Indoor-Pool aus.
Trotz dieses nassen Erlebnisses haben wir auch positive Erinnerungen daran: Lustig war zum Beispiel, dass wir mit einem Gummischlauch abgespritzt wurden – aber nicht mit kaltem, sondern mit heissem Wasser! Für einen kurzen Moment haben wir nicht gefroren. Und das Aufwärmen am Lagerfeuer hat uns richtig Spass gemacht. Gemeinsam haben wir sogar eine Fantasie-Geschichte erfunden.
Geschrieben von: Niko, Eva, Damjan, Amina
*Name aus datenschutzrechtlichen Gründen geändert
4. Tag
Die lange Wanderung
Am Abend erzählte uns Fiona – die rechte Hand von Michael – von ihrer über 4.000 Kilometer langen Wanderung. Sie war in Mexiko gestartet und hatte Kanada zum Ziel. Sie erwähnte das, weil uns am nächsten Tag eine grosse Herausforderung bevorstand. Nicht so extrem wie Fionas Reise, aber deutlich mehr, als viele von uns erwartet oder sich vorgestellt hatten.
Um 6:00 Uhr standen wir auf, um mit den Hunden eine eineinhalb Stunden lange Trekkingtour zu unternehmen.
Los ging es um 8:00 Uhr – unser Ziel war es, gemeinsam mit den Huskys einen Berg zu erklimmen, der eine Erhebung von geschätzten 500 Höhenmetern hatte. Es war eine grosse Herausforderung, die uns alle an unsere Grenzen brachte.
Nach etwa 45 Minuten machten wir eine rund 15-minuetige Pause. Erst da erklärte uns Michi, dass wir den steilsten Teil bereits hinter uns hatten und es nun etwas weniger anstrengend weitergehen würde.
Das Spannendste an der Wanderung war, dass wir mit den Huskys unterwegs waren. Sie erleichterten uns den Aufstieg enorm – mit ihrer ganzen Kraft zogen sie uns den Berg hinauf. Auf den flacheren Abschnitten hingegen mussten wir teilweise gegenhalten und die Hunde bremsen, weil ihr Tempo kaum zu bewältigen war.
Nach einer gefühlten Ewigkeit erreichten wir einen Brunnen, aus dem die Hunde trinken durften, sowie ein Wegschild. Dieses wies darauf hin, dass es noch etwa 35 Minuten bis zur Seilbahnstation seien. Michi schätzte mit den Hunden allerdings nur noch 25–30 Minuten.
Nachdem wir alle – Menschen und Hunde – etwas getrunken hatten, ging es weiter. Etwa 25 Minuten später sahen wir ein weiteres Schild: Noch 15 Minuten bis zur Seilbahn, also mit den Huskys nur noch etwa 10 Minuten. Wir waren alle zumindest ein bisschen erschöpft.
Genau in diesem Moment begann es zu regnen, und wir versuchten so schnell wie möglich zur Seilbahnstation zu gelangen. Dort stiegen wir in Dreiergruppen in die Gondeln ein. Unten angekommen, wartete Lena auf uns und half uns beim Ausstieg – obwohl die Hunde erstaunlich geschickt von selbst aus der Gondel sprangen.
Nach der Gondelfahrt – das Wetter hatte sich inzwischen etwas beruhigt – folgte der zweite Teil unserer Wanderung. Er führte durch das Dorf. Da es nicht mehr steil war, mussten viele von uns ihre Hunde stärker kontrollieren und festhalten, weil sie sonst zu schnell geworden wären.
Die Strecke an sich war nicht besonders schwierig, aber wir waren alle bereits sehr müde, was den Weg nicht einfacher machte.
Nach insgesamt drei Stunden hatten wir die 10 Kilometer lange Strecke hinter uns gebracht und kamen erschöpft, aber stolz auf der Farm an. Frau Vogt und die drei Kinder, die dortgeblieben waren, empfingen uns mit grosser Freude und fragten interessiert nach unserem Abenteuer.
Michi sagte, es sei eine echte Meisterleistung gewesen, so schnell zurück zu sein – nicht alle Gruppen vor uns hätten das geschafft.
Geschrieben von Hansuja, Sali, Stefan, Diego